Gelegentlich erkennt man Streuobstwiesenbesitzer sobald sie die Haustür öffnen. Anfang Juli stehen im Hausflur von Familie Fink mehrere große Körbe mit wunderschönen, hell grünen, leicht matten, frisch geernteten Frühäpfeln.
Die Obstwiese, von der sie stammen, ist schon lange im Familienbesitz. Finks Urgroßeltern hatten einen Hof in Bad Boll, den, der Tradition entsprechend, der älteste Sohn übernahm. Die übrigen Geschwister wurden abgefunden – zum Beispiel mit einer Streuobstwiese. Eckhard Finks Großvater pflanzte Zwetschgen und verschiedene Apfelsorten für Obstbrände an, Klaräpfel zum sofort essen, dazu Kirschen und ein Nussbaum. Inzwischen gibt es auch Birnbäume, Boskop, Glockenapfel, Berlepsch, Topaz und einen Rosenapfel.
Derzeit ist beim Betreten der Wiese Vorsicht geboten: ein Elektrozaun sorgt dafür, dass die Schafe nicht ausbüxen. Ein Nachbar bringt sie regelmäßig für eine bestimmte Zeit auf der Wiese unter, damit sie das Gras abweiden können, aber inzwischen besteht seine Herde nur noch aus wenigen Tieren, die es sich an diesem sonnigen Julinachmittag unter einem Baum bequem gemacht haben und mit Schlafen und Wiederkäuen beschäftigt sind.